THREE HEROS' TALE...

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Lilypie Premature Baby tickers
Saturday, 26. February 2011
Kapitel 40 - wir sollen WAS machen?
nein, natuerlich nicht rumhuepfen. auch nicht boxen. und fussballspielen schon gar nicht.

morgen ist kaenguruhen. das ist etwas ganz ruhiges, unsportliches, sehr vorsichtiges, einfuehlsames. gut fuer die kids und gut fuer uns. der letzte schrei aus suedamerika.

bisschen mulmig ist mir schon, so klein, wie die drillies noch sind. aber mir wurde fest versprochen, dass nix passieren kann und dass ich, wenn ich erstmal weiss, wie das ist, nie mehr was anderes wollen werde. :)

also, ich erzaehl euch morgen, wie's war...








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Friday, 25. February 2011
Kapitel 39 - ein drache mit 3 smilies
heute war ein schoener tag. gluecklicherweise kommt auch das vor. und es stuetzt den optimismus, der mich folgendes sagen laesst: gluecklicherweise kommt sowas in zukunft zunehmend haeufiger vor! (man beachte die 2. ableitung!)

heute hatte ich sogar - kurz - die chance, ein wenig klug zu *beep* (hey, ich habe kinder, sowas darf ich nicht mehr sagen!), was in der situation, an dem ort und mit den teilnehmerinnen exorbitanten spass gemacht hat.

ich habe dem drachen sogar etwas vorgesungen. ja, und nach der dritten gesummten strophe von "ein maennlein steht im walde" ist mir auch die zweite zeile wieder eingefallen! DAS is mal n gedaechtnis, oder? nach gefuehlten 2500 jahren sich an ein kinderlied zu erinnern, ohne zu schummeln!

heute war wirklich alles schoen. deshalb hat heute unser drache keine drei koepfe, sondern drei smilies...


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Kapitel 38 - funkloch
ich musste den ersten tag erleben, an dem ich kein einziges meiner kinder sehen konnte. collin hatte probleme.

ich war frohesten mutes in der klinik angekommen, zu bruna aufs zimmer gegangen und hatte den zettel gefunden, dass sie in der kinderklinik ist. also runter. leider musste mir dann die aerztin sagen, dass collins blutdruck sehr niedrig ist und dass sein bauch voll von fluessigkeit und dadurch sehr geblaeht ist. um sie nicht weiter aufzuhalten bin ich moeglichst schnell dort raus. dann koennen sie sich in ruhe um das wesentliche kuemmern.

seltsam, ich hab mich immer fuer sehr eloquent gehalten und geglaubt, das einzige, was man nicht mit worten ausdruecken kann, sind ein nasser schwamm und eine zitrone. aber es gibt wirklich keine worte, die das gefuehl beschreiben, wenn man irgendwo rumsitzt und auf nachricht von der rettung seines kindes wartet. man versucht, positiv zu denken, klar. bloss nicht das gespraech in die falsche richtung abdriften lassen. man denkt an ueberbewusste ebenen, auf denen alles leben verbunden sein soll, versucht, dort energie zu sammeln und in die richtige richtung zu lenken, je mehr, desto besser. es ging soweit, dass ich vor dem einschlafen hera fuer collin substituiert hab: ich hab sie gestreichelt und gewaermt und mit ihr gesprochen, wie mit ihm. dass er es schaffen wird, dass wir echt coole dudes sind und dass wir auf ihn warten und uns auf ihn freuen und dass er sich hier bestimmt wohlfuehlen wird. wir sind, wo der spass ist, hab ich immer wieder gesagt. offensichtlich ist er ein spass liebender mensch... glueck gehabt!

ein weiteres mal haben grosse menschen einen kleinen menschen gerettet. meinen kleinen menschen...

und aus kalter dunkelheit wurde der naechste tag...


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Tuesday, 22. February 2011
Kapitel 37 - aller guten wuensche sind drei
von anfragen regelrecht ueberrollt rufe ich den lieben geschenkesuchern mit letztem atem

http://www.amazon.de/wishlist/2JQYQ65DTPRR2

zu. im moment brauchen wir allerdings auch sehr viel daumendruecken und sonstige kosmische energie, gebuendelt und heruebertelepathiert.

also zuerst einen energiestrom wie den amazonAS, und spaeter koennen wir uns um amazon kuemmern, ok?


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Monday, 21. February 2011
Kapitel 36 - helden in gruen, helden in blau, helden in weiss
es ist wirklich unbegreiflich, was menschen schaffen! diese winzige verletzlichkeit innerhalb von sekunden so zu versorgen, dass zwischen mutterleib und brutkasten der nanometer duenne lebensfaden nicht reisst, ist unglaublich. trotzdem laecheln sie es weg. schauen verlegen woanders hin, wenn man ihnen dankt. sagen sachen wie "das ist unser job!" oder "loben sie uns nicht zu frueh!"

an dieser stelle daher schriftlich - mit bedacht und kein stueck uebertrieben: ihr bestimmt den verlauf meines restlichen lebens. den von brunas restlichem leben, und den gesamten verlauf des lebens unseres kleinen dreikoepfigen drachens. fuer mich seid ihr die absoluten helden und heldinnen, jede und jeder einzelne. das ist kein job, das ist berufung. ich danke euch von ganzem herzen und werde bis zu meinem letzten tag in der vordersten gehirnzelle behalten, was ihr fuer meine familie tut! danke, dass es euch gibt; danke, dass wir uns begegnet sind; danke, dass ihr unermuedlich immer weitermacht; danke fuer jede antwort; danke fuer jedes laecheln; danke fuer jeden trumpf, den ihr in diesem grossen spiel zieht; danke fuer jede minute jeder vorlesung eures studiums; danke, dass ihr das seid, was ihr seid: lebensspender!

und bitte versteht nicht falsch, dass ich euch alle duze, aber intimer als das leben von 60% meiner familie unmittelbar in euren haenden zu halten, KANN es nicht werden - hand drauf!









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Kapitel 35 - kennzahlen (und endlich auch bilder)
so, zeit, mal zu verschnaufen... dazu mal ein paar zahlen, die namen kennt ihr ja bereits.

erstgeborener: benjamin, 2:09uhr, am 21.02.2011. ziemlich frueh, so mitten in der nacht. wiegt 630g. ist 30cm lang. kopfumfang 22cm. einer der beiden eineiigen zwillinge.




erstaunlicherweise kam sein zwillingsbruder gar nicht als naechstes, sondern unsere kleine victoria. um 2:10uhr, mit 590g und 21,5cm kopfumfang. von ihr sieht man hier ihr winziges haendchen. wer mehr sehen will, muss warten; ihr wohlbefinden hat definitiv hoehere prioritaet, als sie in szene zu setzen!




dann collin, zu guter letzt. um 2:11uhr, als schwerster mit 680g und auch 22cm kopfumfang.
und danke, opi, fuer dein zeichen! ich WEISS, dass du hierbei mitmischst - BITTE wache weiter ueber sie! sei ihnen, was du mir warst!





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Kapitel 34 - maschinen, die "ping" machen
kaum dass die loewin ruht, darf ich zu den kleinen. den raum hatte ich ja schon gesehen. aber jetzt ist alles anders. im raum und in mir. jetzt sind das ploetzlich meine eigenen kinder. jemand hat den einsatz dramatisch erhoeht. und im raum sind nicht weniger als 9 menschen, die um 3 leben ringen. in der mitte steht - einem leuchtturm gleich - prof. dr. skopnik. kein haar zuckt an dem mann, er strahlt ruhe und gelassenheit aus, wie ich es noch an keinem menschen gesehen habe! und ich bin mit leichter flugangst durchaus daran gewoehnt, stewardessen auf der suche nach anzeichen von hektik zu beobachten... souveraen, fast vaeterlich, ueberwacht er sein team. mit ruhiger fester stimme kommen wenige kurze kommandos, abfragen, hinweise. und als wuerde er mich sehr lange kennen, tut er genau das, was ich in diesem moment brauche. er nickt mir zu: alles gut. routine. alles laeuft. keine sorge.




ich funktioniere ploetzlich. ich springe zur seite, wenn ich jemandem im weg stehe, ich praege mir die zahlen ein, bei denen die ueberwachungsmonitore alarm geben, ich merke mir, welches kind wo liegt. das ganze zimmer ist meine familie! das grosse abenteuer hat begonnen. und ich bin teil davon. ein funktionierender teil. mit einer aufgabe. einem ziel.

trotzdem muss ich unwillkuerlich kurz an monty python denken: "sie haben alles, auch eine maschine, die 'ping' macht!"

und nach einer weile steht prof. skopnik in zivil da. ich denke: "wenn der kapitaen vom schiff geht, dann sinkt es auch nicht!" mein optimismus ist erwacht. er ist noch nicht allein, aber er ist da. wir schaffen es!


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Kapitel 33 - meine loewin
bruna hat schmerzen. offensichtlich grosse schmerzen. sie beginnt, aus der narkose aufzuwachen. sehr sehr vorsichtig schieben die hebamme und ich sie durch den flur zurueck ins zimmer. infusion, schmerzmittel, zu stunden gedehnte sekunden. endlich wirkt's. vierzig millionen mal habe ich ihr ins ohr gefluestert, dass alles gut ist, dass ich sie alle gesehen habe, dass sie OK sind, dass sie es gut gemacht hat, dass der schmerz gleich nachlassen wird, dass ich sie liebe. meine loewin hat gekaempft. meine loewin ruht.

ploetzlich steht jemand neben dem bett und fragt nach den namen. gut, dass wir alles schon aufgeschrieben haben: benjamin, victoria und collin. in der reihenfolge der geburt. unser kleiner dreikoepfiger drache hat einen namen!


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Kapitel 32 - geboren!
ich komme in den kreissaal, und mir wird gesagt, dass es leider doch eine not-op ist, dass ich nicht dabei sein kann, den rest kriege ich nicht mehr so wirklich mit...

viel spaeter erst wird mir klar, dass die aerztin in bester absicht am telefon gesagt hat, dass ich es schaffe. NATUERLICH haette ich mir 4 nanosekunden nach dem wort "not-OP" den hals abgefahren, daran gibt es keinen zweifel. also: klar, deutlich und vor allem ehrlich: vielen dank frau dr. guerbuez, das war sehr weitsichtig von ihnen!

also op. vollnarkose. raum-zeit-diskontinuum. nach ewigkeiten und vielen troestversuchen diverser hebammen (ihr seid engel! und eure fluegel finde ich auch noch. eines tages!) endlich, endlich kommen geraeusche vom anderen ende des flures. piepsen und fauchen. oder zischen... ein dreikoepfiges team rollt ein sehr kleines, recht hohes bettchen an mir vorbei: mein erstes kind. sogar das geschlecht ist zu dem zeitpunkt unbekannt. das zweite team nimmt mich wahr: "sind sie der papa?" - "ja" - "glueckwunsch!"
dann dauert's. so lange, dass ich anfange, mich zu ueberzeugen, dass ich nicht 1 und 2, sondern 2 und 3 gesehen habe. endlich piepsen. endlich fauchen. das dritte team haelt sogar - kurz - an. die papa-frage, glueckwuensche, info: "das hier ist ein junge!"

der kleine dreikoepfige drache ist gelandet. wir sind eine grossfamilie. ich bin auch ganz klein. winzig. ich muss wachsen. schnell. ich muss stark sein, troesten, fuehren, stuetzen... wie?

die hebamme sagt, in 10 minuten kommt ihre frau aus dem OP. ich sage, dass ich in 9 minuten wieder da bin. ich rauch eigentlich gar nicht mehr. aber eine brauch ich jetzt doch. fuers wachstum!


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Kapitel 31 - bei anruf fort!
als ich nach hause gefahren bin, war noch alles ruhig. also hera kraulen, film gucken, linsensuppe essen (ja, ich KANN kochen!) und ins bettchen.

es klingelt, ich schrecke hoch.

eine sympatische frauenstimme fragt, ob ich wach bin. ich bin. ob ich in den kreissaal kommen will. ich will. lassen sie sich zeit, sie schaffen das. ich lasse. in wirklich aller seelenruhe - schon zuegig, aber nicht hektisch - mach ich mich fertig, such mir was zum anziehen raus, pfeife hera und fahre los.

es schneit. fahren bei dem wetter sieht aus wie raumschiff enterprise auf warp 9. ich berechne kuehl, wie ich am schnellsten durchkomme: v-max, ohne angehalten zu werden sind limit plus 20, was ich strikt einhalte - schliesslich will ich in den kreissaal und nicht in den strassengraben.

ich gehe davon aus, dass ich ankomme, einen kittel anziehe und es geht los.

aber wie einfach maenner gestrickt sind, beweist ja die fliege im urinal...


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